Was deinen Körperfettanteil bestimmt, ist abschließend und ausschließlich die Energiebilanz:
Vom Körper "aufgenommene" Energie
- Für Körperfunktionen verwendete Energie
=
In Körperfett gespeicherte "Rest"Energie
Diese "einfache" Gleichung bestimmt, ob Körperfett zu- oder abgenommen wird. Denn ihr liegen die Gesetze der Thermodynamik zugrunde:
Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Sie kann lediglich von einer Form in eine andere umgewandelt werden.
Produkte, Methoden und Ernährungsformen, die versprechen unabhängig von den Gesetzen der Physik zu wirken und zu funktionieren sind (leider) vielzählig und schlichtweg unseriös. Das heißt nicht, dass sie nicht dennoch erfolgreich und wirksam verwendet werden können. Aber wenn und soweit sie wirken
tun sie das wegen und im Rahmen der Gesetze der Energiebilanz;
sind sie nicht Besonderes!
Letzteres ist der entscheidende Punkt:
Fettverlust ist nichts Besonderes!
Körperfett zu verlieren ist rein physisch gesehen kein "besonderer" Prozess, sondern ein notwendiger Teil eines jeden menschlichen Körpers. Dass es uns in der Realität sehr schwer fallen kann, diesen Prozess anzustoßen und aufrechtzuerhalten, bedeutet nicht, dass wir Wundermittel bräuchten, um Körperfett abzubauen.
Das hauptsächliche Problem von Produkten, die mit wundermittelgleichem Messaging beworben werden, ist, dass sie den Eindruck erwecken, sie seien die beste oder gar die einzige Möglichkeit zur Abnahme. Das führt mit unter nicht nur dazu, dass bei vielen NutzerInnen eine große Enttäuschung über die Resultate bzw. fehlende Resultate eintritt, sondern dass Menschen in den Glauben getrieben werden:
Ich kann nicht abnehmen!
Denn wenn selbst das Wundermittel nicht hilft, dann hilft überhaupt nichts.
Beinahe ebenso fatal sind Methoden, die zumindest behaupten der einfachste Weg zur Abnahme von Körperfett zu sein. Denn wenn ich den einfachsten Weg schon nicht durchhalte, dann halte ich auch keinen anderen aus.
Um diesen hoffnungslosen Selbstzweifeln entegegenzuwirken Folgendes:
Die Abnahme von Körperfett ist physiolgisch verhältnismäßig unkompliziert.
Jeder menschliche Körper grundsätzlich dazu in der Lage seine Fettspeicher zu mobilisieren.
Außer in ganz wenigen Ausnahmefällen sind alle (!) menschlichen Körper physisch in der Lage seine Enrgiereserven zu nutzen.
Die physiologischen bzw. biochemischen Prozesse, welche die Nutzung und Umsetzung von Körperfett abbilden, sind im Vergleich zu anderen Körperfunktionen sehr simpel. Übermäßig vereinfacht: es gibt eine Kette von biochemischen Prozessen und Signalen, welche die Nutzung von Körperfett kommunizieren und umsetzen.
In der Realität ist es aber nicht leicht die notwendigen Umstände herzustellen und insbesondere aufrechtzuerhalten, damit die Prozesse des Fettabbaus ausgelöst werden.
Fettverlust einfacher gesagt als getan
Mehrere Millionen Jahre Evolution haben biochemische Prozesse hervorgebracht, die generell versuchen werden ein Energiedefizit abzuwähren. Insbesondere die Ausschüttung von Hormonen bzw. Botenstoffen wird versuchen zwei Anpassungen auszulösen:
Uns dazu bringen mehr Energie zu essen.
Den "Energieverbrauch" des Körpers zu reduzieren.
Das liegt vermutlich vor allem daran, dass es in der rund 2 millionen jährigen Geschichte der Menschheit bis auf die letzten 50-100 Jahre (jeh nach globalem Standort!) - also beinahe die gesamte Zeit - gefährlicher war zu wenig zu essen und zu viel Energie zu verbrauchen und Körperfett zu verlieren als das heutige Problem der übermäßigen Körperfettmasse.
Wir haben also einen stetig steigenden "Drang" zu essen kombiniert mit einem - jeh nach Einzelfall - leicht bis deutlich sinkendem Energieverbrauch.
Hinzu kommen unsere Angewohnheiten, sozialer und gesellschaftlicher Druck an bestimmten Anlässen und Essgewohnheiten teilzunehmen und weitere praktische Herausforderungen, wie Verfügbarkeit bestimmter Nahrungsmittel.
In wenigen (!) Einzelfällen bestehen zudem physiologisch pathologische Zustände, die den Energieverbrauch insgesamt oder die Zugänglichkeit des gespeicherten Körperfettes zusätzlich erschweren. Fälle, in denen diese Hindernisse so weit reichen, dass Fettverlust praktisch ausgeschlossen ist, sind aber in der überwältigenden Unterzahl. In den allermeisten Fällen, in denen Personen meinen sie könnten kein Körperfett verlieren, sind die grundsätzlichen Prozesse verfügbar und möglich aber es fehlt an einem dauerhaften Energiedefizit.
Zusammengefasst: ein Energiedefizit führt so gut wie immer zum Verlust von Körperfett, es ist aber in der Realität und im Alltag alles andere als einfach ein solches aufrechtzuerhalten.
Und trotzdem: Fettverlust bleibt möglich
Wenn wir uns von spezifischen Methoden, Produkten und Ernährungsroutinen lösen und auf die Prinzipien von Körperfettverlust zurückkommen, dann sind wir deutlich freier darin die Werkzeuge zu finden und auszuwählen, die es uns ermöglichen unser Körperfett wie gewünscht zu regulieren.
Im Wesentlichen gilt Folgendes:
Jede Ernährungsroutine, die es uns erlaubt unsere Energiebilanz zu regulieren und einen "gesunden" Körperfettanteil zu erreichen und zu halten, ist "brauchbar".
High-Carb, Low-Carb, Intervall-Fasten, Carnivore und Weight-Watchers sind alle gleich effektiv, wenn sie im Einzelfall zu einem Energiedefizit führen.
Natürlich gibt es allgemeine Anforderungen an die Aufnahme von Proteinen und Micro-Nährstoffen, die jeh nach Ernährungsroutine besser oder schlechter berücksichtigt werden können. Wenn die Körperfettmasse aber ein erhebliches und dauerhaftes Problem darstellt, dann spricht vieles dafür den Verlust von Körperfett zu priorisieren.
Wir sind also insoweit frei in unserer Methodenwahl und können auswählen, was sich für uns am besten, dauerhaft (!) umsetzen lässt.
We hope it helps!
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