Grundprinzip: Energiebilanz

"Die Prinzipien sind fest, aber die Methoden sind vielfältig."
So lange dem Grundprinzip der Energiebilanz Rechnung getragen wird, kann und muss die ideale Ernährungsweise selbst gefunden und gewählt werden.
Einleitung
Die vielzähligen und vielseitigen Möglichkeiten der Ernährungsgestaltung und -Steuerung sind regelmäßig heiß umstritten.
Es kann daher schier unmöglich erscheinen eine persönliche Wahl zu treffen. Dabei sind die persönliche Wahl und individuelles Experimentieren mit Ernährungsmodellen der wohl wichtigste Aspekt dabei, ob eine Person ihre Ernährungsziele erreicht oder nicht.
Die hier zur Verfügung stehenden Ressourcen sind unter dem Leitgedanken dargestellt und geordnet, dass im Rahmen der allgemeingültigen Prinzipien nach dem Stand der Ernährungswissenschaften grundsätzlich alle Ernährungsmodelle gleich "gut" sind. Entscheidend ist nicht der theoretische Nutzen, sondern die tatsächliche Umsetzung.
Als erstes und wohl wichtigstes Prinzip muss daher das Konzept der Energiebilanz erörtert werden:
Das Prinzip der Energiebilanz setzt die Gesetze der Thermodynamik und Physik fort. Es verkörpert den Grundsatz, dass Energie nicht aus dem Nichts erschaffen und nicht zu Nichts werden kann - Energie entsteht und vergeht nicht, sondern kann sich nur wandeln.
Im Kontext des menschlichen Körpers bedeutet dies, dass Energie - namentlich Kalorien - die aus der Nahrung in den Energiehaushalt des Körpers aufgenommen worden ist, auch hier nicht entstehen oder vergehen, sondern sich nur (um)wandeln kann. Am Ende der Gleichung von aufgenommener und in andere als Körperfett "umgeformter" Energie steht das Ergebnis von "Calories in vs. Calories out". Diese Gleichung allein (!) herrscht über die Zu- und Abnahme von Körperfett.
Es sprechen gute Argumente dafür, dass unter der strengen Definition eines "Prinzips" der Grundsatz der Energiebilanz eines der einzigen wirklichen und originären Prinzipien der Ernährungswissenschaft ist. Alle darüber hinausgehenden Ernährungs-Methoden, -Modelle und Erwägungen zu einzelnen Lebensmitteln sind stets kontextabhängige Konzepte, die keine von den individuellen Besonderheiten der anwendenden Person unabhängige allgemeine Gültigkeit beanspruchen können. Sie müssen sich dem Prinzip der Energiebilanz unterordnen und können nur in dessen Rahmen sinnvoll eingeordnet und implementiert werden:
"Calories in vs. Calories out" gilt für Alle!
"Zucker ist ungesund" stimmt manchmal für Manche!
- "Calories in vs. Calories out" gilt immer für Alle! -
- "Zucker ist ungesund" gilt manchmal für Manche! -
Auswirkungen
Warum interessiert uns das Prinzip der Energiebilanz und die hierin liegende Steuerung von Körperfett überhaupt?
Der Körperfettanteil hat so massive Auswirkungen auf alle Prozesse des Körpers, dass alle Fragen nach Lebensmittelqualität, Low oder High-Carb, Vegan oder Carnivore, Intervall-Fasten oder fünf kleine Mahlzeiten, Insulinempfindlichkeit nachrangig sind.
So lange ein erheblicher Überschuss an Körperfett herrscht, ist es sehr schwierig zu bestimmen welche bestehenden oder befürchteten gesundheitliche Probleme durch die derzeit bestehende Ernährung gefördert oder verhindert werden:
Stelle dir vor, deine Arbeit an deiner Gesundheit (durch Ernährung, Training & Selbstwirksamkeit) wäre wie die Planung zur Sanierung eines Hauses. Bevor du darüber nachdenken kannst, welche Materialien (Lebensmittel) du verwenden willst und welche Werkzeuge (Ernährungsmodelle) dafür nötig sind, musst du sicherstellen, dass dein Haus genügend Tragfähigkeit hat. Du kannst die besten Materialien wählen – wenn die Decke nicht hält, wirst du am Ende kein wohnliches Schlafzimmer haben.
Dieser Vergleich verdeutlicht, wie zu wenig Muskelmasse und zu viel Körperfett im Körper wirken. Hier ein Beispiel:
Es gibt unzählige Methoden, die sich mit der Reduktion chronisch erhöhter Entzündungswerte beschäftigen. Aber bei einer Person mit zu wenig Muskelmasse und zu viel Fettmasse gibt es kaum eine Intervention, die so grundlegende Veränderungen hervorruft wie die Verbesserung der Körperkomposition.
Überschüssiges Körperfett führt regelmäßig zu höheren und mitunter erhöhten chronischen Ausschüttung von Entzündungsstoffen wohingegen Muskelmasse unmittelbar zu einer angemessenen Regulierung der ENtzündungswerte beiträgt.
Die Beschäftigung mit einzelnen Lebensmitteln und Ernährungskonzepten, ohne die Körperkomposition zu verbessern, ist wie der Griff zu Handfeger und Schaufel, wenn ein Hochhaus gesprengt wurde. Solange die Körperkomposition nicht verbessert wird, ist der wesentliche Kern möglicher gesundheitlicher Störungen im Zusammenhang mit Ernährung nicht wirklich bearbeitet.
Im Zuge der Verbesserung der Körperkomposition kann experimentiert werden, welche Ernährungskonzepte und Lebensmittel zu positiven Effekten führen. Diese Fragen sind aber kontextabhängig und von individuellen Eigenschaften und Verhältnissen abhängig.
Die Verbesserung der Körperkomposition führt in den meisten Fällen zu einer Verbesserung der Gesundheit, Funktionalität und des Wohlbefindens – das ist nach dem Stand der Wissenschaft nahezu allgemein anerkannt.
What Now!?
Und Jetzt?
Wenn bei der Körperkomposition im konkreten Einzelfall noch Luft für Verbesserungen ist, dann kann ein Trainingsplan und eine Ernährungsroutine ausgesucht werden.
Bei beidem gilt: "Die Prinzipien sind fest, die Methoden sind vielfältig"
Jede Person hat unterschiedliche Ziele, eine unterschiedliche Genetik und unterschiedliche Ressourcen. Sowohl Trainings- als auch Ernährungsroutine sollten und können sich an diese Voraussetzungen anpassen.
Eine schier unendliche Anzahl von Routinen sind geeignet, effektiv und effizient darin die Körperkomposition zu verbessern, wobei die Unterschiede in Effektivität & Effizienz für die einzelne Person nicht wahrnehmbar und selbst in klinischen Studien kaum messbar sind.
Diese "Freiheit" kann überfordernd wirken aber sie bedeutet, dass ein Einstieg grundsätzlich zu jeder Zeit und in jeder Ausgangslage möglich ist.
Du findest hier vorgefertigte Trainingsroutinen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und dich Schritt für Schritt durch den Trainingseinstieg führen.
Du findest hier Ernährungsroutinen, die "prinzipientreu" und zugänglich einerseits aber im Rahmen des Möglichen und für den Einstieg Sinnvollen anpassungsfähig sind.
Wenn Du einmal in einer konstanten Trainings- und Ernährungsroutine angekommen bist, kannst Du in unserer Bibliothek mehr zu den Prinzipien lesen, auf denen die hier zur Verfügung gestellten "Muster" basieren. Wenn und soweit Du bereit dafür und interessiert daran bist deine Routinen im hohen Maße zu personalsieren, kannst Du auf der Grundlage der gelernten Prinzipien selbst Routinen erarbeiten und testen.
- We hope it helps! -